Montag, 5. Oktober 2015

Kürbis-Lasagne mit Spinat und Erbsen

Diese rohvegane Version einer Lasagne habe ich gemacht, als ich letztes Wochenende Gäste eingeladen habe. Immer wieder treffe ich mich mit meinen "Genießerfreundinnen", dann bringt jede ein Gericht mit und wir schlemmen gemeinsam. Für diese Gelegenheiten bereite ich gern etwas Aufwändigeres zu, obwohl ich sonst in letzter Zeit lieber zu einfachen, schnellen Mahlzeiten greife.
Meinen Prinzipien, vollwertig, ohne Öl und mit sehr wenig Salz zu "kochen", bin ich aber auch bei diesem Festtagsschmaus treu geblieben.

Zutaten für ca. 6 Personen

Lasagneblätter: 
1/2 Butternusskürbis (oder Zuchhini, Aubergine,...)

Bechamel:
100 g Cashewkerne, min. 2 Stunden eingeweicht
2 Tl Shiro Miso
2 El Hefeflocken
1 Tl Zitronensaft
Prise Pfeffer
80 ml Wasser

Tomatensoße:
250 g Tomaten
150 g Paprikaschote
80 g getrocknete Tomaten, 1 Stunde eingeweicht
2 Datteln
2 El Italienische Kräuter

Füllung:
200 g Spinat
200 g Erbsen (frisch oder tiefgekühlt)
Reste der "Lasagneblätter" aus Kürbis
Basilikum

1) Den Kürbis schälen und mit einem scharfen Messer oder einem Gemüsehobel breite, dünne Streifen schneiden. Die anfallenden Reste, die wegen ihrer Form als Lasagnenudelblätter nicht geeignet sind, kleinhacken und später mit Erbsen und Spinat unter das Bechamel rühren.

2) Fürs Bechamel alle Zutaten cremig mixen. Den Spinat hacken und kurz untermixen, dann Erbsen und Kürbisreste unterrühen.

3) Die getrockneten, eingeweichten Tomaten abspülen, um möglichst viel Salz zu entfernen, und mit den restlichen Soßenzutaten pürieren.

4) Den Boden einer geeigneten Form mit den Kürbisblättern auslegen, einen Teil der Bechamel-Gemüse-Füllung darauf verteilen, darüber ein bisschen Tomatensoße geben. Dann wieder Kürbisblätter und so weiter, bis die Zutaten aufgebraucht sind. Ganz oben sollte Tomatensoße mit Bechamelflecken sein, darauf könnt ihr noch Basilikum oder andere Kräuter streuen.

5) Die Lasagne kann sofort genossen werden, schmeckt aber besser, wenn man sie bis zu vier Stunden bei ca. 40°C  ins Dörrgerät oder in den Backofen stellt. Dann saugt das Gemüse die Aromen schön ein, die Lasagne wird warm und der Kürbis darin etwas weicher. 

{ Leider habe ich kein Foto gemacht, weil ich während des Festmahls daran gar nicht gedacht habe. Wenn ihr das Rezept nachkocht und schöne Fotos machen könnt, wäre ich sehr dankbar, wenn ihr mir die zukommen lasst. }

Samstag, 26. September 2015

Kathi's Best Grüner Smoothie

Ich trinke inzwischen fast alles gern, was als grüner Smoothie durchgehen kann, egal wie wild die Mixturen sind. Deshalb mache ich mir nie einen Kopf über die Auswahl der Zutaten, sondern werfe in den Mixer, was zufällig da ist. Nur das Verhältnis zwischen Obst und Blättern ist mir wichtig, denn ich versuche den Smoothie nicht süßer als nötig zu machen.

Heute wollte ich meiner unerfahrenen Schwester aber zeigen, dass grüne Smoothies nicht nur Hardcore-Grasfresser-Spezialnahrung sind, sondern auch ganz harmlos und mild daherkommen können. Ich wollte aber keinen übersüßen, nur der Farbe nach grünen Smoothie mixen, sondern ein gesundes, einfaches und leckeres Getränk kreieren. Es hat tatsächlich funktioiert, meine Schwester war begeistert! Glück gehabt. ;)

Donnerstag, 13. August 2015

Die junge, grüne Kokosnuss

Wer schon einmal Urlaub in den Tropen gemacht hat, kennt sie: die grünen Kokosnüsse, die meist frisch von der Palme geschnitten und mit einer Machete geköpft werden, um Touristen mit dem erfrischend süßen Kokoswasser zu erfrischen. Ist die Nuss erst ausgetrunken, kratzen Genießer noch das dünne, zarte Fruchtfleisch aus der Schale, das mit dem harten, fetthaltigen Kokosfleisch der reifen Nüsse nicht zu vergleichen ist.

Die grüne Kokosnuss ist aber viel zu wertvoll, um sie nach der Thailandreise einfach wieder zu vergessen. Aufgrund seiner Reinheit trinken Inselvölker die klare Flüssigkeit anstelle des oft verschmutzten Trinkwassers. Hierzulande schätzen Sportler vor allem den hohen Mineralstoffgehalt des Kokoswassers, welches sich im Notfall sogar als Infusionslösung eignet. 

Leider wird in Europa vorwiegend das pasteurisierte, in Flaschen abgepackte Kokoswasser verkauft, das nur ein schwacher Abglanz des Ausgangsprodukts ist und weder geschmacklich noch mit seinen gesundheitsfördernen Wirkungen annähernd an letzteres heranreicht. Vereinzelt findet man rohes, gekühltes Kokoswasser in Spezialitätenläden, diese hohe Qualität ist aber die Ausnahme.

Zum Glück erobert die junge, grüne Kokosnuss jetzt auch den deutschen Markt. Nicht nur in Asiamärkten, sondern zunehmend auch in Bioläden und Onlineshops kann man dieses Geschenk der Tropen nun kaufen - sogar fair gehandelt und aus biologischem Anbau. Langsam erkennen die bereits an Bananen und Ananas gewohnten Europäer auch das Potenzial von cocos nucifera, die botanisch gesehen nicht den Nüssen, sondern den Steinfrüchten zuzuordnen ist.

Ernährungswissenschaftler loben besonders den Nährstoffreichtum sowohl des Kokoswassers als auch des weißen Fleisches. Wochenlang könnte man sich davon ernähren, ohne Mangelerscheinungen zu bekommen. Die im Kokosfleisch enthaltenen mittelkettigen Fettsäuren wirken antimikrobiell und werden innerlich und äußerlich gegen Pilzerkrankungen eingesetzt. Indem es den Stoffwechsel antreibt, soll das vielseitige Kokosfett die Gewichtsabnahme begünstigen, überdies wird es in der Naturheilkunde gegen Herzerkrankungen, Arteriosklerose sowie Alzheimer eingesetzt, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Nachdem die grünen Kokosnüsse im Ursprungsland geerntet und gekühlt nach Deutschland transportiert worden sind, kann man sie noch ca. ein Monat im Kühlschrank aufbewahren, bevor mit der Frische auch die Qualität abnimmt. Das Servieren einer Kokosnuss geht ähnlich leicht von der Hand wie das Öffnen einer Bierflasche: Mit einem „Kokosöffner“ sticht man ein Loch in die Nuss, steckt einen Strohhalm hinein und kann sich sofort an dem kühlen Getränk erfreuen. Ein eindeutiger Vorteil gegenüber den Flaschengetränken ist die umweltfreundliche Entsorgung der „Verpackung“. Die Schale kann nämlich ganz einfach kompostiert werden. Kreative Köpfe nutzen die Kokosschalen auch gern als Blumentöpfe oder Vogelnester.


Ich bin sicher, es ist nur eine Frage der Zeit, bis die junge, grüne Kokosnuss ihren verdienten Platz in den Bioläden Europas einnimmt - direkt neben der alteingesessenen Banane. Mein Tipp: bei Dr. Goerg bestellen, das ist derzeit der einzige Anbieter für  biologische Trinkkokosnüsse in Deutschland!
Bild: Dr. Goerg, www.drgoerg.com

Mittwoch, 22. Juli 2015

Mediterraner Nudelsalat

Mediterraner Nudelsalat
rohvegan

1-2 Portionen

  • 2 Zucchini
  • 6 getrocknete Tomatenhälften, bevorzugt salzfrei
  • 100 g Rucola
  • 2 Paprika, in mundgerechte Stücke geschnitten
  • 1/2 Avocado, nach Belieben gewürfelt oder zu Mus zerdrückt
  • 6 getrocknete schwarze Oliven (z.B. von Vita Verde, am besten salzfrei)
  • 2 El Hefeflocken (nicht roh, aber ich mag sie trotzdem ;) )
  • 1 El Baobabpulver (alternativ Zitronensaft)
  • frische Kräuter (z.B. Basilikum, Oregano…) 

  1. Mit dem Spiralschneider Spaghetti aus den Zucchini machen. 
    Alternativ mit einem Sparschäler Streifen schneiden. 
  2. Rucola mit den getrockneten Tomaten im Mixer oder anderen geeigneten Geräten zu einer groben, stückigen Masse verarbeiten.
  3. Die Rucola-Tomaten-Paste mit den Zuchhini-Spaghetti verrühren und die restlichen Zutaten unterrühren.
  4. möglichst frisch genießen, sonst weichen die Zuchhini durch und am  Ende schwimmt alles in der Soße. 




Heute fahre ich in den Urlaub, und zwar in meine alte Heimat Südtirol. Vor der Abfahrt mit dem Fernbus habe ich noch den Kühlschrank geleert und alles spontan zu einem Mittagessen zum Mitnehmen verarbeitet. Aus Zucchini mache ich meistens Spaghetti, sonst weiß ich nicht recht viel damit anzufangen, außer in gedörrten Broten, Crackern usw. Pur schmecken sie mir nicht, anders als z.B. Gurken. Die liebe ich wie sie sind. Meine Mutter wird sich noch wundern, wenn einen Tag nach meiner Ankunft sämtliche Gurken aus dem Gemüsegarten verschwunden sind! Die selbst Angebauten sind sowieso viel besser - klein, knackig, süß. Aber zurück zum heutigen Mittagessen:
Zufällig hatte ich genau die Zutaten noch im Kühlschrank, die gut zusammenpassen. Ohne viel zu denken habe ich also den Nudelsalat kreiert, hatte dabei eigentlich keine besonderen Erwartungen.
Aber dann! Kaum saß ich im Bus, habe ich die Lunchbox ausgepackt und war begeistert von der Ausgewogenheit dieser Komposition. Da passt für mich einfach alles. Obwohl - ein bisschen habe ich geflunkert. Es war mir zu salzig. Ich esse eigentlich überhaupt kein extrahiertes Salz (über das im Gemüse natürlich vorhandene Salz freue ich mich trotzdem), hatte aber nur gesalzene Oliven und Tomaten. Aber im Rezept habe ich extra vermerkt, dass ungesalzene Zutaten besser sind. 
Salzfreie Tomaten sind leider schwer zu bekommen, deshalb trockne ich sie gern selber. Dafür kaufe ich mir eine Kiste „Sugotomaten“ , schneide sie in Scheiben und dörre sie im Dehydrator. 

Im Winter bin ich froh darüber, denn da kaufe ich keine frischen Tomaten. Erstens schmecken sie nicht, wenn sie künstlich gezüchtet werden, zweitens ist der Solaningehalt bei denen viel höher. Das ist das gleiche Gift wie in den rohen Kartoffeln! Deshalb sollte man es allgemein mit den Tomaten nicht übertreiben, aber das ist ja bei jedem Nahrungsmittel so. Saisonal zu essen ist immer am besten, finde ich.

Dienstag, 7. Juli 2015

Waldbeer-Weiße Schokolade-Torte

Waldbeer-Weiße Schokolade-Kuchen

Zutaten für eine 20-26 cm Springform

Boden:
100 g Erdmandelmehl
80 g Kokosraspel
90 g Datteln
90 g Rosinen

Weiße Schokolade-Creme:
450g Cashews, 2 Stunden eingeweicht
1 Zitrone, geschält, oder Saft davon
200 g Datteln,
1/2 Tl Vanillepulver
500 ml Wasser
200 g Kakaobutter, im heißen Wasserbad vorsichtig verflüssigt
3 El Sonnenblumen- oder Sojalecithin (nicht roh, als Emulgator für eine schöne Konsistenz)

Beerengelee:
125 g Waldbeeren, aufgetaut oder frisch
110 g Datteln


Zubereitung:

Für den Boden alle Bodenzutaten in der Küchenmaschine oder im Hochleistungsmixer mit Stößel zu einem klebrigen Teig verarbeiten.
Den Teig auf dem Boden einer Springform verteilen, sodass eine gleichmäßige Bodenschicht entsteht, und gut andrücken.
Für die Creme alle Zutaten außer Kakaobutter und Lezithin im Mixer fein pürieren. Wenn die Masse zu zäh oder klumpig ist, noch etwas Wasser hinzufügen. Am Ende die letzten beiden Zutaten untermischen.
Die Creme auf dem Kuchenboden verteilen, den Kuchen in den Kühl- oder Gefrierschrank stellen, während das Beerengelee zubereitet wird.
Für das Beerengelee Waldbeeren und Datteln im Mixer fein pürieren und abschließend als oberste Schicht auf dem Kuchen verteilen.
Nun kannst du den Kuchen noch nach Belieben mit Beeren, Kokosraspeln o.ä. dekorieren.
Vor dem Anschneiden sollte der Kuchen noch ein paar Stunden im Kühlschrank oder im Gefrierschrank, wenn es schneller gehen soll, gekühlt werden, damit die Creme fest wird.
Dieser Kuchen muss immer kühl serviert werden, damit er nicht schmilzt. Im Kühlschrank aufbewahrt hält er ca. 3 Tage, im Gefrierschrank mehrere Wochen.


Sonntag, 5. Juli 2015

Thai-Kokossuppe

Diese Suppe habe ich für einen veganen Brunch im Biergarten gemacht. Im Rahmen der "veganen Kochrunde München" (http://vegan-kochen.tumblr.com) organisieren Daniela und Emre einmal im  Monat ein Potluck, wo dann jeder Teilnehmer ein veganes Gericht mitbringt. Heute waren über die Hälfte der Speisen sogar roh!

Zutaten für 4 Portionen:

Kokosmilch:
  • 4 Tassen Kokosraspel (die von "Dr. Goerg" sind roh, viele andere nicht)
  • 4,5 Tassen Wasser
Suppe:
  • 1 Zitrone oder Limette, geschält, oder der Saft davon
  • 2 El Süßungsmittel (Kokosblütenzucker/Ahornsirup/Datteln/Xylitol...)
  • 1 Tl Galgant (Pulver oder frisch, ersatzweise Ingwer)
  • Chili nach Geschmack - vorsichtig dosieren!
Einlage:
  • 1 Sträußchen Koriander
  • Paprika, Gurken, Pilze oder anderes Gemüse nach Belieben
  • evtl. Salz oder Sojasauce/Coconut Aminos
Erforderliche Geräte: Mixer, Nussmilchbeutel/Durchseihtuch/durchlässiges Tuch
Bild: vegan-kochen.tumblr.com

Zubereitung:
  1. Kokosraspel mit Wasser im Mixer fein pürieren, die so entstandene Kokosmilch durch einen Nussmilchbeutel oder ein sauberes Tuch gießen, um die Ballaststoffe auszusieben. Mit den Händen die Flüssigkeit gut ausdrücken. Der bröselige Rest im Beutel kann z.B. in rohem oder gebackenem Gebäck verwertet werden oder wieder getrocknet als Kokosmehl.
  2. Die frische Kokosmilch wieder zurück in den Mixer gießen, die Würzzutaten dazugeben und kurz untermischen.
  3. Die Zutaten für die Einlage klein schneiden, auf Suppenteller verteilen und die Suppe darübergießen.
  4. Wer salzigen Geschmack vermisst, kann mit Sojasauce oder Salz nachwürzen.

Montag, 29. Juni 2015

Sommerbeerensmoothie

Zutaten für ca. 750 ml

1 Banane
1 Orange
1 Tasse Beeren
1 El Kokosmus
1 Tl Baobabpulver
1 gehäufter Tl Moringapulver
1 Tl Algae Drink (von PureRaw)
1 Tasse Wasser
(Wild)kräuter nach Geschmack: Gerstengras, Minze, Basilikum, Kapuzinerkresse vom Balkon
1 gehäufter Tl „Amazing Grass



Zubereitung: Alles in den Mixer werfen und fein pürieren. Am besten mit Strohhalm (aus Glas) trinken oder löffeln.

Dieser Smoothie ist sehr erfrischend und doch reichhaltig. Es hat mich überrascht, wie gut diese Zutatenkombination schmeckt, so harmonisch und einfach besonders!
Man könnte die verschiedenen Spezialpülverchen auch einfach weglassen, aber gerade die verfeinern die Kombination, sodass der Smoothie einzigartig schmeckt.

Algae Drink“ ist fermentiertes, gelbes Chlorellapulver, das man Backen als Eiersatz nutzten kann. Die Algenmilch, die man aus dem Pulver in Verbindung mit Wasser herstellen kann, schmeckt mir pur nicht so, aber in Mixgetränken verwende ich sie gerne.


Meine neueste Entdeckung ist „Amazing Grass“, das ultimative Superfood. Eine Komposition aus Probiotika, Enzymen, Wildkräutern, Algen und Superfoods, die zwar geschmacklich nicht überzeugt, aber sehr gesund ist und der Verdauung hilft. Davon kommt jetzt immer ein Löffelchen in meine Smoothies!

Montag, 8. Juni 2015

Das große Fasten - Tag 2-8

2. Tag

Heute bin ich sehr überrascht, wie gut es mir geht. Gestern bin ich mit sehr negativen Gefühlen schlafen gegangen und am Morgen war plötzlich alles besser! Ich kann zwar nicht behaupten, superfit und wunschlos glücklich zu sein, aber es lässt sich aushalten.
Mein Kreislauf ist auch in Ordnung, ich konnte ganz normal meine täglichen Sonnengrüße und eine Stunde Yoga machen. Auch sonst habe ich alle Rituale durchgeführt, das Zitronensafttrinken und so.

Meine Organisier- und Schreibarbeit ging auch ohne Probleme vonstatten, ich konnte mich sehr gut konzentrieren. Jetzt turne ich noch etwas, damit mein Muskeleiweiß nicht zu sehr abgebaut wird, dann geht es zur Arbeit, wo ich dann sechs Stunden lang bestes Essen vorbereiten und verkaufen darf. Ich glaube aber, das ist gut so, denn dann wird meine Disziplin und Selbstbeherrschung gestärkt.
Ich habe aber ein gutes Gefühl heute und hoffe, dass der Tag ohne nennenswerte Schwierigkeiten ablaufen kann.
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Leider ging es mir im Laufe des Nachmittags immer schlechter. Ich bekam Hunger, fühlte mich extrem schwach und abends brauchte ich für das Aufräumen des Ladens länger als sonst, weil ich normalerweise flink herumspringe und alles zügig erledige. So kam ich erst um viertel nach zehn nach Hause und um halb elf ins Bett - Schlafenszeit ist bei mir eigentlich von 22 bis 6 Uhr.
Aber es kam noch schlimmer: Mitten in der Nacht wachte ich auf, weil ein Anfall seltsamer Übelkeit mich überfiel. Es rumorte und arbeitete wild in mir, ich hatte Angst, mich übergeben zu müssen, obwohl ich nichts im Magen hatte. Schrecklich. Zum Glück ging es irgendwann vorüber und ich konnte wieder einschlafen.

Wären auf der Arbeit nicht mehrere sehr interessante Leute aufgetaucht, mit denen ich mich über spannende Themen unterhalten konnte, hätte der Tag überhaupt nur Schmerzen gebracht.

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3. Tag

Schlimm, einfach nur abscheulich ging es am Morgen weiter. Ich war sehr schwach und nicht in der Lage, meine Sonnengrüße zu machen. Nach einem Glas Wasser mit Zitronensaft und ausgepressten Kassia-Stangen als Abführmittel fühlte ich mich endlich dazu in der Lage, mich der Körperhygiene und den Einläufen zu widmen. Jetzt ist es 11, ich sitze immer noch träge am PC und schreibe. Heute werde ich aber definitiv mit Säften anfangen, hoffentlich kann ich mich nachher wieder etwas sportlich betätigen.

Nachmittags ging es etwas besser, sodass ich entgegen meiner Planung noch keine Säfte trank.
Die Verwendung meiner "Green Star" Supersaftpresse ist nämlich sehr umständlich, besonders die Reinigung.

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4.Tag

Das Aufstehen war hart, der Kreislauf am Boden, aber dann passierte etwas, das der ganzen Qual einen Sinn verlieh: Bei den morgendlichen Einläufen kam tatsächlich ein Teil zum Vorschein, welches ich nur als Wurm identifizieren konnte. Vorne und hinten war das Exemplar abgerissen, aber die Haut, die dieses "Band" umgab, ließ mich darauf schließen, dass es sich um einen abgegrenzten Organismus handeln musste und nicht um unverdaute Nahrungsreste.
Danach hörte auch die Übelkeit und das unangenehme Bauchgefühl auf. Dieser Tag belastete mich zwar trotzdem sehr - die Konzentration ließ z.B. auf der Arbeit immer mehr nach - aber nach einem frisch gepressten grünen Saft (Gras, Lindenblätter, Löwenzahn, Spitzwegerich, Giersch, Gurke, Oregano, Paprika, Zitrone) am Nachmittag

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5. Tag

An diesem Tag fühlte ich mich außergewöhnlich lebendig. Lag es an den Würmern, die mittlerweile verhungert waren und mich innerlich nicht mehr anzapften? Oder hatte sich mein Körper jetzt an das Hungern gewöhnt? Ich hatte zwar immer noch Hunger und wünschte mir sehnlichst, von den Spezialitäten, die im Laden und zu Hause in Reichweite standen, naschen zu dürfen, aber die Neugier, dieses Selbstexperiment fortzuführen, stützte meine Selbstbeherrschung.

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6. Tag

Inzwischen war mir klar, wie sehr die grünen Säfte zu meinem Wohlbefinden beitragen, also habe ich gleich morgens ca. 1,5 L davon gepresst, was für zwei Tage reichen sollte. Ich weiß, Saft sollte möglichst sofort getrunken werden, aber diesen Luxus erlauben meine Lebensumstände gerade nicht. Das Wetter war wieder wunderschön, aber im Laden wurde es sehr heiß. Trotzdem hielt ich tapfer aus. Allerdings - jetzt kommt der Haken - habe ich mir eine Verfehlung geleistet und einen Löffel von meinem köstlichen biorohveganen Hanfkäse genossen, den ich für den Laden zubereitet hatte. Ich wollte den so gern auch probieren, nachdem meine Kollegen ihn so gelobt hatten! Nun ist es passiert. Jedoch bin ich jetzt nicht von meinem Weg abgekommen, sondern fühle mich erst recht motiviert. Vielleicht hat es den kleinen Ausrutscher einfach mal gebraucht. ;)

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7. Tag

Es war die Gier, die diesen Tag besonders machte. Nach den morgendlichen Ritualen kam irgendwann wie jeden Tag Hunger auf, aber anstatt diesen wie sonst zu akzeptieren und als Teil der Fastenerfahrung zu erleben, trank ich schon vormittags den ganzen Saft, den ich mir am Vortag im Voraus gepresst hatte. Da ich mich inzwischen frei und rein fühlte und keinen Sinn im Weiterfasten sah, kam ich auf die Idee, ein Stück Hanfkäse zu essen. Mir war sehr wohl bewusst, dass das Fastenbrechen sehr behutsam ablaufen muss, deshalb hielt ich es für angemessen, es mit einem kleinen Stück rohveganem Käse mit vielen probiotischen Bakterien zu versuchen.
Leider - die genauen Beweggründe sind mir bereits heute, am Tag danach, nicht mehr klar - fiel das Käsestück sehr groß aus. Darauf aber folgten noch eine Orange, eine Banane und eine Gurke! Das war eindeutig zu viel. Eine Viertelstunde nach dem Essen wurde mir extrem übel, sodass ich sich mein Magen dieser ungewohnten plötzlichen Nahrung zum Großteil wieder Richtung Hals entledigte, den Rest spülte ein ordentlicher Einlauf wieder aus meinem irritierten Körper. 
Der "Fastenmodus" wurde also nicht unterbrochen, ich fühlte mich ziemlich schwach und träge wie in den Tagen zuvor, konnte mich aber dazu durchringen, meine vom Eiweißabbau bedrohten Muskeln durch ein ca. vierzigminütiges Bodyshaping-Workout zu stärken.

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8.Tag

Ebenso spontan, wie ich das Fasten begonnen habe, breche ich es jetzt wieder. In den Tagen nach dem Hungertod des großen Wurms traten keine großen Veränderungen mehr auf, auch keine Ver/Entgiftungserscheinungen wie Pickel, Zungenbelag usw. Kurz: Die Fadtenqual erschien mir nicht länger sinnvoll. 
So feierte ich den Sonntag mit einem großen "Probierschiffchen" Eis der bioveganen Eisdiele "Icedate", deren köstliche Eissorten (neuerdings gibt es sogar Cashew-Holunder) allesamt nur aus Cashews, Datteln und Früchten/Kakaopulver etc. bestehen. Wie schön es war, dem Körper wieder Energie zuzuführen! Ich bin sehr froh, dieses Experiment gewagt zu haben, jetzt reicht es aber auch und ich werde mich wieder in der Fülle irdischen Lebens suhlen. 🍓🍉🍌

Sonntag, 7. Juni 2015

Das große Fasten - Tag 1

6:00
ich wache auf und beschließe zu fasten. Ohne lange zu überlegen - das wird sonst zu kompliziert - entscheide ich mich für Markus Rothkranz' Methode, weil sein Buch "Heile dich selbst" gerade griffbereit in meinem Regal steht. Mein Plan ist folgender:

-morgens und nachmittags Zitronensaft in einem Glas Wasser trinken
- 20 min später ein Glas Wasser mit 2 El Apfelessig (das schmeckt sogar gut, hätte ich nie gedacht!)
- jeden Tag Einläufe machen oder Kassia Fistula lutschen, um den Darm zu reinigen
- 2x täglich 1 Tl  Bentonit mit einem Glas Wasser vermischt trinken, um Giftstoffe zu binden
- 3x täglich eine Kapsel gegen Parasiten ("Elimination" von Green Herb)
- sonst nur Wasser, Tee und evtl. frisch gepresste grüne Säfte, wenn ich sonst schwach werde. 

8:00
Zitronensaft, Essig, Einläufe... ich befolge alles nach Plan.

10:00
die Alarmglocken in meinem Hirn schrillen, weil mein Frühstück schon eine Stunde überfällig ist! Noch dazu arbeite ich in einem rohveganen Imbissladen, wo das Beste immer in Reichweite steht. Ich bekomme zwar langsam Hunger und schlechte Laune, aber es geht noch.

16:00
die Arbeit hat mich abgelenkt, das war ganz gut. Hart war es trotzdem - im Raum ist es aufgrund des fehlenden Durchzugs und der vielen Kühlgeräte noch wärmer als draußen. Bei Temperaturen über 30° C fastend herumzustehen macht mir ein bisschen Angst um meinen Kreislauf. Hinter dem Tresen plötzlich ohnmächtig zu werden wäre nicht optimal, besonders angesichts der vielen Kunden, die sich  hier an Smoothies, Wraps, Torten usw. satt essen, während ich mich selbst kasteie und immer mehr an dem ganzen Programm zu zweifeln beginne. Meine Laune ist richtig übel, aber ich will das jetzt unbedingt durchziehen! Ein paar Tage nichts essen muss ich doch überleben können, außerdem will ich, neugierig wie mein Vorbild Odin*, durch Experimente am eigenen Leib zu neuen Einsichten gelangen.

Die schlimmen Schmerzen (Hunger, Schwäche, Kopfschmerzen, Unkonzentriertheit) gefallen mir irgendwie auch, weil ich mir vorstelle, dass sie von Parasiten kommen, die in meinem Darm sitzen und wie verrückt an meinen Nervenrezeptoren rütteln, um mich zu zwingen, sie zu füttern. Die können ohne Nahrung nicht so lange überleben wie ich, das ist einer der (für mich) positiven Aspekte des Fastens. Zusätzlich schlucke ich ja vegane Kapseln mit Pflanzenextrakten gegen die Würmer und andere Einwohner meines Verdauungstrakts.
Markus Rothkranz, nach dessen Anleitung ich faste, macht diese kleinen und größeren Lebewesen verantwortlich für beinahe jedes Leiden, sowohl körperlich als auch psychisch, und will die alle durch regelmäßige Kuren ausrotten. Allerdings kann ich dieser Sichtweise nicht ganz zustimmen:
Unser Körper beinhaltet ja mehr "fremde" Zellen als eigene Körperzellen und das muss so sein, sonst könnten wir keinen Stoffwechsel betreiben. Die Darmflora, die zum Großteil unser Immunsystem ausmacht, besteht ja aus vielen verschiedenen Bakterien. Wir müssen dafür sorgen, dass es vorwiegend "nützliche" sind, aber alles rauszuspülen ist wohl kontraproduktiv. Rothkranz empfiehlt deshalb auch, täglich Probiotika einzunehmen, nachdem man mit Einläufen den Darm sauber gespült hat.

Außerdem habe ich ethische Bedenken. Die kleinen Bandwürmer, Fadenwürmer, Amöben und Spulwürmer wollen doch auch Leben! Sie wollen uns "Wirte" gar nicht töten ("beiß nicht in die Hand, die dich füttert"), sondern möglichst unbemerkt und langfristig in uns leben. Natürlich müssen wir mehr essen, als wir für uns bräuchten, um die Tiere mitzufüttern. Wenn es zu viele sind, kann es sein, dass Leute Unmengen fressen, weil in ihrem Darm ein ganzes Volk prächtig gedeihender Spulwürmer lebt. Konsequente Veganer müssten die doch eigentlich leben lassen, Alfons oder Rosmarie nennen und mit extra viel Kuchen versorgen. Sie mögen nämlich das Gleiche wie wir, üppige Kombinationen aus Fett und Zucker, die wir auch als Rohköstler genießen.
Aber dass diese Welt, in der alle in Frieden miteinander leben und niemand ein anderes Lebewesen tötet, eine Illusion ist, ist für mich glasklar.

Jedenfalls hat mich dann Sarah abgeholt, um zur Isar schwimmen zu gehen. Wir sind einfach in den Englischen Garten gegangen, in der Nähe des "Milchhäusl". Furchtbar, wie an der Adria schaut es da aus! Die Leute liegen dicht an dicht auf ihren Handtüchern und brutzeln in der Sonne. Trotzdem sind wir da geblieben, aber ich habe nur die Füße ins Wasser gehalten, während Sarah sich in den kühlen Fluten des Eisbachs erfrischt hat. Erstens hatte ich weder ein Handtuch noch Kleider zum Wechseln mit und zweitens hatte ich Angst, dass durch die plötzliche Kälte mein Kreislauf kollabieren könnte und ich notgedrungen die Aktion abbrechen müsste.

18:30
ich fahre nach Hause, allerdings nicht wie üblich mit dem Fahrrad, sondern mit der UBahn, weil es mir so schlecht geht. Dann muss ich auch noch eine Präsentation für die Uni vorbereiten und kann mich kaum konzentrieren. Jetzt hasse ich das alles und denke mir, dass dieses Fasten bestimmt das letzte war, falls nach den ersten drei Tagen keine Erleuchtung eintritt. ;)

22:00
eigentlich wollte ich um neun schlafen gehen, aber ich bin mit der Arbeit einfach nicht weitergekommen. Macht ja nichts, hoffentlich lässt der Hunger mich einschlafen.

Da gehts weiter:


*der germanische Gott Odin ist beharrlich auf der Suche nach Weisheit. Er gibt ein Auge als Pfand gegen einen Schluck aus Mimirs Brunnen, um seherische Kräfte zu bekommen. Er raubt von der Riesin Gunnlöd den Skaldenmet Odrörir und bringt ihn in Adlergestalt zu den Göttern. Als Opfer für die Menschen hängt er im Weltenbaum Yggdrasil, verwundet von seinem eigenen Speer. Er hängt dort während neun Tagen und Nächten („Vom Speer verwundet, dem Odin geweiht, mir selber ich selbst, am Ast des Baums, dem man nicht ansehen kann, aus welcher Wurzel er spross“; aus Odins Runenlied 138), wobei er die Runen ersinnt (Odins Runenlied in der Hávamál der Lieder-Edda)

Dienstag, 26. Mai 2015

Pizzacracker



Zutaten:
  • 2 cups Buchweizenkeimlinge, frisch und nicht getrocknet (Keim ca. 5-10 mm lang), aus ca. 1 cup Buchweizenkörnern
  • 1/2 cup Leinsamen, eingeweicht oder gekeimt
  • 3 El getrocknete italienische Kräuter (z.B. Oregano, Basilikum, Thymian, Knoblauch...)
  • 3 El Hefeflocken
  • 5 getrocknete Tomaten, 1 Stunde eingeweicht
  • 1 Paprikaschote, grob geschnitten
  • 1 Handvoll Bärlauch

Zubereitung:

Alle Zutaten im Hochleistungsmixer oder Food Processor zu einem groben Teig verarbeiten. Je länger man mixt, desto homogener wird die Mischung, also lässt sich die Konsistenz und das Aussehen der Cracker beliebig steuern. Ich mag es, wenn noch Stückchen sichtbar sind.

Die Masse mit einem Spatel oder einer Palette auf ein bis zwei Dörrfolien ausstreichen und im Dörrgerät bei 35° C trocknen, bis sich die Teigplatte von der Folie lösen lässt. Das dauert ca. 8 Stunden. Dann die Folie entfernen, die Platte umdrehen, in einzelne Cracker schneiden oder auch ganz lassen und weiter trocknen lassen, bis die gewünschte Knusprigkeit erreicht ist. Auch im Backofen kann man bei niedrigster Temperatur mit leicht geöffneter Tür trocknen.
Wie in der Rohkostküche üblich stehen den Kreativen auch hier alle Variationsmöglichkeiten offen: Aus dem gleichen Teig lassen sich auch "Bratlinge", Pizzaböden, Wraps etc. herstellen.

Freitag, 15. Mai 2015

Bananencrepes mit Kokosjoghurt

Der Mai ist gekommen - und mit ihm die idealen Bedingungen für ein Picknick im Grünen.
Dafür habe ich diese Bananen"pfannkuchen" mit cremiger Joghurtfüllung und Waldbeeren kreiert. Die Waldbeeren sind leider noch nicht erntereif, also habe ich tiefgekühlte aus dem Bioladen genommen. Leider ist die Früchtesaison in Mitteleuropa viel zu kurz!

Zum Glück haben wir heutzutage die Möglichkeit, das ganze Jahr über in den Genuss von Waldbeeren zu kommen. Sie sind nicht so überzüchtet wie die meisten Apfel- und Orangensorten, außerdem haben sie einen sehr hohen Antioxidantienwert. Das heißt, sie schützen unsere Zellen vor Oxidation, die von Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung, Rauch, Stress und zu viel Sport angetrieben wird.

Den Kokosjoghurt mache ich aus dem Fleisch frischer Trinkkokosnüsse, die es neuerdings von Dr. Goerg in Bioqualität gibt. Früher gab es ja nur die schneeweißen, mit Pestiziden behandelten Teile aus dem Asiamarkt. Dass die von Dr. Goerg nicht in Gift getaucht wurden, erkennt man schon daran, dass die anfangs weiße, faserige Außenschicht nach wenigen Tagen cremeweiß und dann bräunlich wird. Das ist ganz normal, so wie aufgeschnittene Äpfel braun werden. Die Konventionellen dagegen schauen wochenlang  immer gleich aus. Gruselig...

Als Füllung eignen sich auch die frischen Blätter sehr gut, die jetzt überall in Gärten und Parks herorsprießen. Direkt auf dem Wiesenboden vor dem Haus habe ich z.B. Ehrenpreis, Löwenzahn, Klee, Gänseblümchen, Giersch, Gundermann, Taubnessel und Brennnessel gefunden, aber auch die Baumblätter von Linde, Haselnuss und Ahorn schmecken sehr lecker, wenn man sie kleinschneidet und mit Früchten mischt.

Das Rezept besteht also aus zwei Teilen: Der "Pfannkuchen" muss am Vortag getrocknet, der Kokosjoghurt fermentiert werden.



Joghurt aus frischen, jungen Kokosnüssen


für ca. 500-750 ml

  • 2 junge Kokosnüsse (Dr. Goerg), ausgetrunken ;)
  • Joghurtkulturen (z.B. von "My Yo") für 1/2 l 
  • Wasser nach Bedarf
  1. Nach dem Austrinken des köstlichen Kokoswassers eine Öffnung oben in die Kokosnuss hacken, die groß genug ist, mit einem stabilen Löffel das Fleisch herauszuhebeln. Dafür gibt es auf YouTube genug Anleitungen. Damit auch genug Joghurt entstehen kann, eignen sich die Exemplare mit einem bereits ziemlich dicken und festen Fruchtfleisch gut, weniger die mit dem zarten, geleeartigen.
  2. Ausgelöstes Kokosfleisch mit Joghurtkulturen und etwas Wasser im Hochleistungsmixer pürieren. Dabei könnt ihr so viel Wasser dazugeben, bis euch die Konsistenz des Joghurts gefällt. Durch die Fermentation wird die Masse aber noch etwas dickflüssiger. Das Glas dürft ihr nicht ganz voll machen, denn durch die Fermentation bilden sich Gase und das Volumen im Glas wird größer. Achtung: Damit die Fermentationskulturen überleben, darf die Temperatur 45° C nicht überschreiten! Am besten messt ihr die Temperatur mit einem Küchenthermometer direkt im Mixer und mixt so lange, bis ca. 40° C erreicht sind. Danach schüttet ihr die Creme in ein Schraubglas und lasst sie ca. 12-16 Stunden reifen. Jä länger, desto sauerer. Allerdings ist es wichtig, dass die Temperatur während des Fermentationsvorganges bei ca. 35-42°C bleibt. Entweder füllt ihr das Joghurt dafür in einen Isolierbehälter, in eine Thermoskanne oder in einen speziellen Joghurtbereiter oder ihr stellt das Glas so lange in ein Dörrgerät. Erfinderische Sparfüchse verwenden auch die Heizung oder gut isolierende Decken, um das Joghurt warm zu halten.
  3. Nach dem Fermentieren kann man das Joghurt entweder sofort essen oder in den Kühlschrank stellen, wo es noch fester wird.
  4. Im Kühlschrank ist das Joghurt ca. 2 Wochen lang haltbar. Allerdings sollte man nach spätestens 3 Tagen einen Teil davon abschöpfen, um es als Starter für neues Joghurt zu verwenden. Bis zu 4 Mal kann man die Kulturen, die ich verwende (My.Yo) überimpfen, wobei drei gehäufte Esslöffel für 1 L reichen.

Bananencrepes

für ca. 4 Crepes
  • 2 Bananen, möglichst vollreif mit braunen Pünktchen
  • evtl. eine Prise Vanille und Zimt oder andere Superfoods wie Maca, Shatavari, Kakao...
  1. Die Bananen mit den Gewürzen im Mixer pürieren. Auch ein Stabmixer ist dafür geeignet, notfalls kann man die Bananen auch mit einer Gabel oder mit den Händen zermatschen, falls sie weich sind.
  2. Den Teig auf einem mit einer Folie oder Backpapier versehenem Einschub des Dörrgeräts kreisförmig verstreichen. Ganz nach Belieben könnt ihr mehr oder weniger kleine oder große Crepes formen. Sie sollten. ca. 3-5 mm dick sein.
  3. Bei 42°C ca. 8-12 Stunden, je nach Größe und Dicke, trocknen. Ich mache das gern über Nacht. Eventuell kann man die Crepes auch nach 6 Stunden von der Folie lösen, diese entfernen und auf dem Gitter weiterdörren, dann geht es schneller. Wer kein Dörrgerät, dafür aber einen Backofen besitzt, kann auch damit bei niedrigster Temperatur dörren. Dabei muss aber die Tür einen spaltbreit offen bleiben, damit die Feuchtigkeit verdunsten kann.

Crepes + Joghurt + Früchte

Zutaten:
  • Bananencrepes
  • Kokosjoghurt
  • Früchte, z.B. Waldbeeren, Orangen, Äpfel, Mangos...
  • evtl. Wildkräuter
  • Toppings: Chiasamen, Maulbeeren, Gojibeeren, Kakaonibs...
  1. Bananencrepe mit Joghurt bestreichen, Toppings darauf verteilen und das Crepe zusammenrollen.
  2. Guten Appetit!

Meine Crepes sind übrigens rechteckig, weil ich sie in dieser Form getrocket habe. Rund ist aber schöner. ;)

Montag, 23. Februar 2015

Raspberry Cranberry White Chocolate Mousse Cake

Hej Foodies,

heute gibt es was verboten Üppiges. Zu meinem 20. Geburtstag muss das auch so sein, da kann ich nicht mit Möhrensalat ankommen. Zuerst wusste ich nicht, welche Torte ich für diesen speziellen Anlass "backen" soll, aber irgendwie hatte ich die fixe Idee, Kakaobutter und Cranberries zu verwenden. Irgendwas mit weißer Schokolade und Früchten sollte es sein.

Andere würden für ihre Party wahrscheinlich ein erprobtes Rezept verwenden, damit nichts schiefgehen kann und die rohe Torte am Ende nicht wie ein Smoothie aus der Form fließt. Davor habe ich immer Angst, wenn ich ein neues Rezept komponiere! Besonders, wenn man in der Füllung an Fett sparen will, riskiert man, das die Creme nicht fest wird.

Mich reizt aber das Risiko, die Überraschung, das Spontane. Also habe ich einfach drauflos gemixt und etwas erschaffen, das nicht so hässlich aussieht wie meine bisherigen Werke. Normalerweise bin ich so ungeduldig, das das Ergebnis zwar lecker schmeckt, aber kein Augenschmaus ist.

Meine Gäste haben die Torte ganz aufgegessen, also wird sie nicht so schlecht gewesen sein. Darauf bin ich stolz, deshalb teile ich jetzt das Rezept mit der Welt! Es war so schön, mit Freunden zu schlemmen.

Zutaten für eine Torte mit einem  Durchmesser von ca. 20 cm und einer Höhe von ca. 10 cm.:

Boden
  • 3/4 cup Nussmilchtrester (der abgesiebte Rest, der im Nussmilchbeutel übrig bleibt)
  • 1/2 cup Kokosraspel
  • 1 1/2 cups Erdmandelmehl
  • 1 cup Datteln, entsteint
  • 2 El Kakaopulver (oder eine Mischung aus Kakao, Carob, Lucuma und Maca)
  • Abgeriebene Schale einer halben Zitrone
  • Kokosmehl für die Form
Cremefüllung
  • 2 cups Cashewkerne, am besten eingeweicht
  • 1/2 cup Irisch Moos-Gel
  • 2 cups Wasser
  • 3/4 cup Dattelpaste
  • 2 El Zitronensaft
  • 1 Tl Vanillepulver
  • 3 El Lezithin (aus Sonnenblume oder Soja)
  • 2/3 cup Kakaobutter, geschmolzen 
Himbeerfüllung
  • 300 g Himbeeren, tiefgekühlt oder frisch
  • ca. 1 cup Cranberries, tiefgekühlt oder frisch
  • 4 El Dattelpaste
  • 2 El Zitronensaft
Dekoration
  • Gojibeeren, Maulbeeren, Physalis (getrocknet)
  • Kakaonibs
  • Kokosraspel
Zubereitung
  1. Alle Zutaten für den Boden im Hochleistungsmixer mit Stößel oder in einem food processor zu einem Teig verarbeiten. Wenn der Teig bröselig ist, noch etwas länger bearbeiten oder etwas Wasser und Datteln hinzufügen.
  2. Den Boden einer Springform mit Kokosmehl bestäuben. Ich verwende einen Backrahmen, den ich auf eine Tortenplatte stelle, also bestäube ich in diesem Fall die Tortenplatte.
  3. Den Teig auf dem Boden der Form verteilen und andrücken. Er sollte ca. 0,5 - 1 cm hoch sein. 
  4. Von den Himbeeren und Cranberries so viele auf dem Boden verteilen, bis er mehr oder weniger davon bedeckt ist.

  1. Alle Zutaten für die Cremefüllung außer Lezithin und Kakaobutter im Mixer verarbeiten, bis eine feine Creme ohne Stückchen entstanden ist. Dann die restlichen beiden Zutaten hinzufügen und nochmals mixen.
  2. Die Creme auf den Beeren verteilen, 2 cups davon übrig lassen, die braucht es für die Himbeerfüllung.

  1. Wiederum Beeren auf der Torte verteilen.
  2. Die restliche Creme zusammen mit den übrigen Himbeeren, 4 El Dattelpaste und dem Zitronensaft zu einer Himbeercreme füllen, diese als letzte Schicht auf die Torte gießen und vorsichtig glattstreichen.

  1. Die Torte an einen kalten Ort (ca. 4°-8°C) stellen, damit sie fest wird.
  2. Nach ein paar Stunden nach Belieben dekorieren, ich habe Kokosraspel, Kakaonibs und getrocknete Beeren verwendet. In der Mitte klebt bei meiner Torte noch ein Stern aus hausgemachter Hibiskusschokolade.
  3. Mit Freunden genießen!;)


Hinweise zu den Zutaten...

Nussmilchtrester: Wenn ihr gerade keinen habt, könnt ihr stattdessen auch Nussmehl und ein bisschen Wasser verwenden. Ich friere den "Nussmilch-Rest" immer ein, damit ich für Kuchenböden einen Vorrat davon habe.

Irisch-Moos-Gel: Irisch Moos ist eine Alge, die zum Gelieren verwendet wird. Sie gibt der Creme eine tolle Konsistenz und man muss weniger Öl und Nüsse verwenden. Um ein Gel zu machen, weicht man 50 g trockenes Irisch Moos 24 Stunden lang ein, spült es gut ab und mixt es dann im Hochleistungsmixer mit 300 ml Wasser zu einem Gel ohne Klumpen. Im Kühlschrank ist das Gel min. 2 Wochen haltbar. Alternativ kann man in diesem Rezept das Gel durch einen weiteren cup Cashewkerne ersetzen.

Dattelpaste: Eine günstige und vollwertige Alternative zu Agavendicksaft oder Ahornsirup. Dafür weiche ich 200 g Datteln kurz in 200 ml Wasser ein und mixe sie zu einer Paste. Im Kühlschrank auch ca. 2 Wochen haltbar. 

Lezithin: Ist ein Emulgator, verbindet also Wasser mit Fett und sorgt daher für eine angenehme Konsistenz. Sonnenblumenlezithin ist teurer als Sojalezithin, hat dafür aber Rohkostqualität.

Cranberries: Sind oft nur in getrockneter Form bekannt, aber im Basic-Biomarkt habe ich die tiefgekühlte Variante entdeckt. Sie schmecken sauer, mich erinnern Cranberries an Sauerkirschen und Johannisbeeren. Diese Früchte wären auch als Ersatz gut geeignet.


Noch Fragen? 
Bitte einfach kommentieren oder mir auf Facebook eine Nachricht schreiben! Ich freue mich immer über Rückmeldungen.


Sonntag, 22. Februar 2015

Kokos-Kefir

Was man teuer kaufen kann, mache ich lieber selber: Es ist so leicht, Kokosfleisch in frischen, prickelnd-säuerlichen Kefir zu verwandeln. Dazu braucht ihr nur Kefirkulturen, ein Einmachglas und etwas Geduld.

In einem Asialaden habe ich zufällig junge Kokosnüsse für 1,35 € entdeckt. Da musste ich natürlich zugreifen! Sie eignen sich perfekt für Yoghurt und Kefir. Stattdessen kann man aber auch reife Kokosnüsse, Kokosmilch, Kokosraspel oder Kokosmus verwenden.

Kefir stammt aus dem Kaukasus und ist eigentlich ein cremiges Getränk aus gesäuerter Milch. Milchsäurebakterien wie z.B. Lactococcus lactis tragen zu einer gesunden Darmflora bei. In den Herkunftsgebieten Kaukasus und Tibet wird er sogar "Getränk der Hundertjährigen" genannt!

Zwar bin ich generell dagegen, irgendein Nahrungsmittel als Superfood schlechthin zu bezeichnen und finde, ein Allheilmittel gibt es nicht, aber ein prickelnder, säuerlicher Kefir aus leckerer Kokosnuss (zugegeben, ich bin süchtig nach Kokos ;) ) hat schon was.
Oft esse ich abends eine Schale davon, bestreut mit Acaipulver. Übrigens mag ich Kefir am liebsten nicht flüssig, sondern eher cremig. Man kann ja die Konsistenz durch die Zugabe von mehr oder weniger Wasser bestimmen.

Zutaten für ca. 500 ml

  • 1 junge Kokosnuss (nicht die harten mit der braunen Schale!) oder 500 ml Kokosmilch, gekauft oder selbstgemacht
  • 1/2 Tüte Kefirkulturen (ich verwende die von MyYo)
Zubereitung:
  1. Kokosnuss öffnen. Das ist etwas aufwändig, schaut euch am besten auf Youtube ein Video dazu an!
  2. Kokoswasser in den Mixer gießen, junges, geleeartiges Kokosfleisch mit einem Löffel abkratzen und auch in den Mixer geben. Alles mixen, bis keine Stückchen mehr da sind und die Konsistenz flüssig bis cremig ist. Nach Bedarf noch etwas Wasser dazugeben.
  3. Kefirkulturen unterrühren, Mischung in ein Einmachglas füllen. Achtung - Behälter bis max. 2/3 füllen! Während der Fermentation bildet sich co2 und könnte im schlimmsten Fall das Glas sprengen.
  4. Kefir für 24 Stunden bei Zimmertemperatur reifen lassen. Aus 50 g fertigem Kefir kann man eine neue Portion ansetzen, das sollte man aber in den ersten drei Tagen machen, damit die Bakterien noch frisch sind. Bis zu 10 Mal lassen sie sich überimpfen, so spart man teure Kefirkulturen.

Samstag, 24. Januar 2015

Tropische Heidelbeertorte

Für Früchteliebhaberinnen wie mich kann ist der Winter ziemlich langweilig werden. Orangen und Äpfel überall! Die importierten Trauben um 10 € pro Kilogramm oder die leckeren Litchis um 20 € kann und will ich mir nicht leisten. Ab und zu will ich aber doch was Besonderes haben, eine Ablenkung vom kargen europäischen Januar. Also habe ich mir heute zum Frühstück diese Torte mit tiefgekühlten Früchten und einer Banane gegönnt. So fängt der Tag fröhlich an!


Zutaten für ein kleines Törtchen

Boden

  • 90 g Erdmandelmehl
  • 75 g Datteln, entsteint
  • 1/2 Tl Vanillepulver
Creme
  • 1 kleine Banane
  • 100 g Mango (ich habe tiefgekühltes, püriertes Mangofruchtfleisch verwendet)
  • ca. 150 g tiefgekühlte Heidelbeeren
  • weiches Fruchtfleisch einer jungen Trinkkokosnuss

  1. Datteln mit Erdmandelmehl und Vanille im Mixer oder einer Küchenmaschine zu einem klebrigen Teig verarbeiten. Dabei mit dem Stößel nach unten drücken, wenn es erforderlich ist. Man könnte die Datteln auch in einem kleinen Hackgerät fein hacken und dann mit dem Mehl verkneten.
  2. Den Teig in eine kleine Springform drücken, sodass der Boden bedeckt ist. Alternativ kann man  auch Tarteletteförmchen verwenden.
  3. Alle Zutaten für die Creme mixen und auf dem Boden verteilen. Eventuell mit Kokosraspeln, Beeren, Kakaonibs etc. verzieren.
  4. Sollte die Creme zu flüssig sein, vor dem Anschneiden der Torte ins Gefrierfach oder in den Kühlschrank stellen, bis sie fester wird.
  5. Servieren und alles alleine aufessen. ;) So habe ich es jedenfalls gemacht…



Mittwoch, 21. Januar 2015

Pseudo-Hummus aus gekeimten Süßlupinen

Klassischer Hummus besteht bekanntlich zum Großteil aus gekochten Kichererbsen und Sesammus.
Rohköstler experimentieren oft mit gekeimten Kichererbsen oder Zucchini, um was Hummus-Ähnliches  hinzubekommen. Die Version mit Zucchini finde ich allerdings nur lecker, wenn man große Mengen Sesammus oder Olivenöl reinmischt, und so viel Fett will ich nicht essen.
Die gekeimten Kichererbsen sind auch umstritten, da Hülsenfrüchte Giftstoffe enthalten, die erst weggekocht werden müssen. Manche behaupten, Der Keimprozess würde ausreichen, die Gifte zu deaktivieren, andere sagen das Gegenteil - man solle auf keinen Fall zu viel davon essen.
Außerdem finde ich gekeimten Kichererbsen ziemlich unlecker, mein Körper rät mir davon ab.

Anders ist die Süßlupine: Die ist zwar auch eine Hülsenfrucht, aber die Bitterstoffe wurden rausgezüchtet. Man kann sie auch roh und sogar ungekeimt essen. Kennt ihr z.B Süßlupinenmehl? Man kann unter anderem Proteinshakes damit mixen.

Also dachte ich, ich könnte eine hummusartige Creme daraus zubereiten. Um den Nährstoffgehalt noch zu erhöhen, habe ich die Böhnchen angekeimt, bis der Keimling sichtbar wurde.
Man kann sie aber auch nur einweichen. Wer keine ganzen Süßlupinen findet, verwendet einfach Süßlupinenmehl in Rohkostqualität (z.B. von Govinda).

Hier das Rezept für ca. 500 ml:

-100g Süßlupinen, gekeimt (oder das Mehl)
-2 El Mandelmus (oder Tahin)
-1/2 Knoblauchzehe
- Saft einer halben Zitrone
- 1 Msp Kreuzkümmel
- 1/2 Tl Paprika
- Petersilie zum Bestreuen
- evtl. Salz und Pfeffer nach Bedarf
- etwas Wasser, mit Süßlupinenmehl mehr verwenden


Einfach alles im Mixer cremig pürieren.

Dazu passt Salat, Rohkostbrot oder Gemüsesticks.

Ein echter Hummus enthält auch Olivenöl. Das habe ich aber weggelassen, weil ich keine extrahierten Öle, Salz und Zucker esse. Außerdem habe ich das traditionelle Sesammus durch Mandelmus ersetzt, weil ich das lieber mag.
Deshalb nenne ich die Pampe auch nicht Hummus, weil ganz andere Zutaten drin sind. Lecker finde ich es trotzdem!
Übrigens vermute ich, dass der Pseudo-Hummus milder schmeckt, wenn man die Lupinen nicht zu lange keimen lässt bzw. sie nur über Nacht einweicht.


Montag, 12. Januar 2015

Auf der YogaExpo/VeggieFair


Hej und guten Morgen,

gestern war ich mit Sarah (Pink fit and healthy) auf der YogaExpo & VeggieFair in München und habe dort viel Spannendes entdeckt. Deshalb möchte ich euch ein bisschen daran teilhaben lassen, indem ich einen kleinen Artikel darüber schreibe.

An einem Stand kamen wir nicht vorbei, ohne in die vielen Schälchen zu greifen und alle Sorten bester Roh-Schokolade zu probieren: Lovechock produziert seit 2007 Schokoriegel mit vielen "Liebesstoffen", die gute Laune machen. Wir haben mit Wolfgang Ecklebe gesprochen, der uns erklärt hat, welche Philosophie hinter diesen Stückchen Glück steckt.
Laura de Nooijer, der Gründerin von Lovechock, war es nicht genug, einfach nur gute Schokolade zu machen: Wenn man von der Natur was nimmt, muss man auch wieder was zurückgeben. Deshalb ist auch die Verpackungsfolie aus Zellulose kompostierbar, innerhalb von 90 Tagen wird sie abgebaut. Der Betrieb in Amsterdam besteht derzeit aus 20 Mitarbeitern, aber Laura de Nooijer experimentiert immer noch und entwickelt alle neuen Sorten selber.


Mittlerweile gibt es auch "Rocks", Trockenfrüchte/Mandeln mit Reishi-Schoko-Hülle. Der asiatische Reishi-Pilz trägt noch mehr zum Superfood-Status dieser Leckerbissen bei.

Mit Vergnügen haben wir am Stand alle Sorten probiert. Am meisten Verkauft werde die Sorte "pur" mit Kakaonibs, ohne beigemischte Früchte, meint Herr Ecklebe. Mein persönlicher Favorit ist aber eindeutig Maulbeere-Vanille.

Solche Leckereien aus besten biologischen Zutaten sind natürlich nicht billig: Fast 3 € kostet ein 40g-Riegel, die "Rocks"bekommt man um ca. 4,50 €. Diesen stolzen Preis sind diese hochwertigen Köstlichkeiten bestimmt wert, sie sollen ja auch besonderen Gelegenheiten vorbehalten bleiben und nicht unsere tägliche Banane ;) ersetzen.
So sind wir, bedacht auf Figur und Brieftasche, ohne Großeinkauf weitergezogen.

Die nächste Station war eine "plastikfreie Zone": Katrin Schüler setzt ihre Absicht, auf Plastik zu verzichten, in ihrem Laden "Naturlieferant" um. Dort gibt es unverpackte Lebensmittel, Lunchboxen und Flaschen aus Edelstahl und vieles mehr zu kaufen. Weil Plastik heutzutage überall im Lebensmittelbereich verwendet wird, könnte man glauben, es gehe nicht ohne - Katrin hat aber für alle Zwecke Alternativen gefunden. Besonders in Amerika wird eifrig daran getüftelt, Essen von möglicherweise gesundheitsschädlichen Kunststoffen fernzuhalten.
Katrin Schüler

In Deutschland wurde dieses Thema vor kurzem durch den neu eröffneten Supermarkt "original unverpackt" in Berlin bekannt, dass es in München schon den Naturlieferant gibt, wussten wir noch gar nicht! Da müssen wir unbedingt mal hinfahren.
Manuel und Cosimo
Ebenfalls einen Besuch abstatten werden wir bald Cosimo und Manuel vom bekannten veganen Restaurant "Max Pett". Die beiden sind jetzt auch rohköstlich unterwegs, deshalb wird auch das Rohkostangebot im Max Pett ausgebaut. Dass sie im Restaurant viel Kontakt zu gekochtem Essen haben, macht ihnen anscheinend aber gar nichts aus und bringt sie kein bisschen von ihrem Weg ab, so wohl fühlen sie sich mit der Rohkost! Vielleicht wird das Max Pett sogar zum Treffpunkt der münchner raw foodies?

Als roh-Genießerinnen fühlten wir uns natürlich auch zum PureRaw-Stand hingezogen, wo wir mit der Wildkräuterexpertin Dr. Christine Volm über Rohkost im Winter sprechen konnten. Vorher waren wir schon bei ihrem Vortrag, wo wir erfahren haben, dass es im Winter auch ganz viel Gutes zu Sammeln gibt: Die klassische Winterwildpflanze ist der Brombeerstrauch, dessen Blätter immergrün sind. Es ist in der kalten Jahreszeit zwar mühsamer, genug Blätter zu finden, aber die Bewegung in der frischen Luft tut uns nur gut!
Dr. Christine Volm
Wenn jemand absolut nicht an frischen Wildkräuter kommt (da fühle ich mich leider selbst betroffen),  kann er/sie sich auch mit den Superfood-Pülverchen helfen und dunkles Blattgemüse wie Grünkohl oder Rucola im Bioladen kaufen. Für richtig viel Vitamin C gibt es Camu Camu, aber als Früchteesserin habe ich bestimmt genug davon. Was mich am Stand am meisten fasziniert hat, war der Algae Drink, fermentierte, goldene Chlorella in Pulverform. Daraus kann man köstliche Algenmilch mixen, die wie eine Mischung aus Sahne und Ei schmeckt. Das werde ich sicher noch gründlich testen. Man soll sogar in Backwaren Butter und Ei damit ersetzten können! Der Geschmack war bei der Verkostung durch die beigemischte Kokosmilch verfälscht, deswegen kann ich noch nicht sagen, ob der hammermäßige Geschmack tatsächlich von der Chlorella kommt.

Gekauft habe ich auf der Messe übrigens nur eine Packung Gojibeeren in Rohkost-Schokolade (beim Veganz-Stand) und ein paar Leguanos. Das sind Barfußschuhe, die stark an die Rutschsocken aus dem Kindergarten erinnern. Also eine Socke mit genoppter Gummisohle unten dran. Gestern und heute laufe ich ständig in den Leguanos rum und sie sind tatsächlich super bequem! Zum Wandern und Joggen habe ich ja schon die Fivefingers, aber an diese Zehenschuhe muss ich mich erst langsam gewöhnen. Als ich in den Weihnachtsferien in Brixen mit meiner Schwester laufen war - natürlich ganz professionell auf dem Zehenballen aufgetreten - habe ich wieder einmal mein untrainiertes rechtes Sprunggelenk überansprucht. Das ist jetzt erstmal geschwollen und schmerzt.
Leguanos

Passend zu den Leguanos gab es auch einen Vortrag zum Barfußlaufen. Wer barfuß oder mit Barfußschuhen läuft und dabei nicht mit der Ferse, sondern mit dem Vorderfuß zuerst auftritt, kriegt später keine Arthrose. Beim "normalen" Gang bekommt der Fersenknochen nämlich beim Auftreten jedes Mal einen Stoß, weil die Muskelkette nicht aktiviert wird. 

Dann waren wir noch beim "Hormon-Yoga", was aber nicht sonderlich spannend war. Während man die Asanas einnahm, hieß es z.B. "Atme in den linken Eierstock". Wie der Teilnehmer männlichen Geschlechts in der Reihe vor uns diese Übung durchfühen sollte, blieb unklar.

Das waren also ein paar meiner Eindrücke von der Messe, Sarah hat auf ihrem Blog auch darüber geschrieben (http://www.pinkfitandhealthy.de/veggifair-yoga-expo-muenchen). 

Für die besonders Interessierten füge ich hier noch die Links zu den Webseiten ein:

Dann gehe ich jetzt mal schnell lernen, in drei Wochen schreibe ich die hoffentlich letzte Klausur dieses unangenehmen Biostudiums!